Akad. Burschenschaft Oberösterreicher Germanen in Wien

MENSUR

Die Mensur
Das studentische Fechten ist vermutlich das von außen unverständlichste Charakteristikum der Burschenschaft. Nach innen dient es ausschließlich als Mittel zu dem Zweck, der Wahrhaftigkeit eines jungen Mannes hinsichtlich unserer Werte und Ideale auf den Grund zu gehen. Wer aus reinem Seilschaftsdenken, aus Mitläufertum oder nur aus Gründen des persönlichen Vorteils Mitglied sein will, wird sich der Ausnahmesituation der Mensur nicht stellen.
Die Mensur ist weder formalistisches Ritual noch infantile Mutprobe mit dem Schmiss als dem erstrebenswertem Ziel. Nach dem meist einjährigen Üben mehrmals in der Woche („Pauken“) steht man einem etwa gleichwertigen Paukanten gegenüber. Wenn man das Erlernte umsetzt und sich mit Ernst und Disziplin der Mensur stellt, ist das Ziel schon so gut wie erreicht. Die allenfalls bezogenen Hiebe hinterlassen letztendlich keine ernsthaften Verletzungen. Das Gemeinschaftsgefühl nach dem selbstlosen Einsatz für den Bund wiegt das Unbequeme daran, seinen Mann stehen zu müssen, aber um ein Vielfaches auf.